Der Beitrag Freigeben von Power BI-Artefakten an externe Nutzer erschien zuerst auf THE SELF-SERVICE-BI BLOG.
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Während es mir bei Nutzern derselben Domäne möglich ist, diese auch für App-Workspaces zu berechtigen und somit gemeinsam an Power BI-Artefakten (Reports, Dashboards, Apps) zu arbeiten, ist es den externen Empfängern von Power BI-Inhalten lediglich möglich, Power BI-Artefakte lesend zu konsumieren. Eine Zusammenarbeit in Workspaces ist mit externen Nutzern in Power BI nicht vorgesehen. Möchte ich also einer externen Person unbedingt Zugriff auf einen App-Workspace in meinem Tenant gewähren, muss ich dieser Person wohl oder übel einen internen Nutzer in meinem O365-Adminportal einrichten.
Eine wichtige Information vorab: Wie weiter oben schon erwähnt, handelt es sich bei dem externen Freigeben, um das Freigeben von Reports, Dashboards und Apps mit Leserechten. Hierbei geht es also um das reine Konsumieren von Inhalten. Empfangene Reports, Dashboards und Apps können nicht verändert, sondern nur so genutzt werden, wie sie sind. Damit Power BI-Artefakte mit externen Nutzern ausgetauscht werden können, muss dafür zuvor die entsprechende Einstellung durch den Power BI-Admin im Power BI-Verwaltungsportal vorgenommen werden.
Der Power BI-Administrator kann im Power BI-Verwaltungsportal das Freigeben von Power BI-Artefakten mit externen Nutzern aktivieren, oder deaktivieren. Die Freigabe an externe Nutzer kann hierbei der gesamten Organisation, oder nur bestimmten Sicherheitsgruppen erlaubt bzw. untersagt werden. Wie Du einen Power BI-Admin anlegst bzw. durch den O365-Admin anlegen lässt, liest Du hier. Standardmäßig ist das Freigeben mit externen Benutzern (glücklicherweise) deaktiviert.
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten des externen Freigebens: Die ad-hoc Einladung und die geplante Einladung. Wichtig für beide Arten ist es, dass der externe Empfänger meines Power BI-Inhaltes in jedem Fall durch eine entsprechende Power BI-Lizenz abgedeckt sein muss. Erinnere Dich: Beim Freigeben von Power BI-Inhalten hört die Free-Lizenz auf. Von dem Moment an, ab dem Inhalte geteilt werden, unterstellt Microsoft einen wirtschaftlichen Nutzen und möchte daran (verständlicherweise) verdienen. Auf das Thema Lizensierung gehe ich im weiteren Verlauf an passender Stelle immer wieder ein, speziell jedoch weiter unten unter 3 Lizensierungsoptionen.
Die Ad-hoc-Einladung unterstellt, dass der externe Nutzer bereits durch eine entsprechende Power BI-Lizenz abgedeckt ist. Dies ist dann der Fall, wenn …
Ist einer der obigen Fälle gegeben, kann ich Reports und Dashboards ad-hoc, also spontan freigeben, ohne mich zuvor um Lizensierungen kümmern zu müssen. Das Freigeben findet dann wie immer über die Schaltfläche Freigeben in der oberen rechten Ecke des Bildschirms statt:
Der folgende Screenshot zeigt den Versuch des Freigebens unter zwei verschiedenen Voraussetzungen:
Ähnlich sieht es aus, wenn ich eine App aus einem App-Workspace an einen organisationsfremden Nutzer freigeben möchte. Wurde das externe Freigeben durch den Power BI-Admin gestattet, so erscheint hier nicht mal ein Hinweis darauf, dass mit einer externen Person geteilt wird. Sofern das externe Freigeben jedoch nicht gestattet ist, siehst Du folgende Warnung:
Trifft von den oben genannte Varianten a und b keine auf die vorliegende Lizenz-Situation zu, greift eine weitere Variante Power BI-Artefakte mit organisationsfremden Personen zu teilen: Die Geplante Einladung.
Die geplante Einladung kommt zum Tragen, wenn ich Power BI-Artefakte Nutzern außerhalb meiner Organisation freigeben möchte und…
Liegen die Fälle a und b oder c vor, dann habe ich die Möglichkeit, dem externen Nutzer einen Gastnutzer in meinem Tenant einzurichten und diesem in meinem O365-Admin Center eine entsprechende Power BI-Pro-Lizenz zuzuweisen. Diese ist dann für den Gastnutzer nur in meinem Tenant nutzbar, nicht jedoch in seinem eigenen (sofern vorhanden). Wie dies geht, zeige ich Dir jetzt.
Um Gastnutzer in AAD anzulegen und diesen (Power BI-) Lizenzen zuzuweisen, musst du Administrator in O365 sein. Als solcher hast Du die Möglichkeit, über das O365-Admin Center Zugriff auf AAD zu nehmen:
In AAD angelangt, kann ein Gastnutzer wie folgt angelegt werden:
Wie Du auf dem Screenshot sehen kannst, habe ich einen Gastnutzer für meine private googlemail-Adresse angelegt. Da es sich hierbei um keine Firmen-E-Mailadresse handelt, kann auf dieser Adresse also auch kein Power BI-Konto angemeldet sein (dies geht nicht für gmail, gmx & co.). Damit ich mit meiner Googlemail-Adresse Power BI-Inhalte einsehen kann, muss ich dem soeben angelegtem Gastnutzer nun in meinem Tenant eine entsprechende Power BI-Pro-Lizenz zuordnen.
Gegenwärtig steht für das O365-Admin Center eine Vorschau für eine erneuerte Ansicht zur Verfügung. Mir war es nicht möglich, innerhalb dieser Vorschau die notwendigen Menüpunkte ausfindig zu machen, um einen Gastnutzer mit den entsprechenden Lizenz zu versorgen. Daher stelle, sofern Du Dich in der Vorschau befindest, bitte wieder auf die alte Sicht um:
In der alten Sicht, kann ich dem aktiven externen Nutzer wie folgt eine (zuvor gekaufte und freie) Power BI Pro-Lizenz zuordnen:
Nachdem ich für den externen Empfänger in meinem Tenant einen Gastnutzer angelegt und diesem eine Power BI-Pro-Lizenz zugewiesen habe, kann ich Reports, Dashboards und Apps auf dieselbe Weise mit dem Nutzer teilen, wie ich es beim Ad-hoc-Freigeben bereits getan habe:
Unabhängig davon, ob der externe Nutzer selbst über eine Power BI-Pro-Lizenz verfügt, oder als Gastnutzer in meinem Tenant mit einer entsprechenden Lizenz versorgt wurde, findet das Konsumieren der freigegebenen Inhalte auf die gleiche Art und Weise statt. Zunächst erhält der Nutzer eine E-Mail mit der Nachricht, dass ein entsprechender Inhalt für Ihn freigegeben wurde und dieser unter einem entsprechenden Link („Go to Report“) einsehbar ist:
Mit einem Klick auf den Link Go to Report wird er aufgefordert, sich unter der genutzten E-Mailadresse an einem Microsoft-Konto anzumelden.
Sofern für diese E-Mailadresse noch kein Microsoft-Konto angelegt wurde, wird der Empfänger aufgefordert, ein solches (kostenfrei) anzulegen:
Sobald man sich mit dem nun existierenden Microsoft-Konto authentifiziert, kann Microsoft prüfen, ob für diesen Nutzer eine entsprechende Power BI-Lizenz (auch in fremden Tenants) zur Verfügung steht. Danach können die freigegebenen Power BI-Artefakte im Browser wie folgt konsumiert werden:
Ich habe an den entsprechenden Stellen schon einiges zum Thema Lizensierung erwähnt, möchte hier jedoch noch einmal geschlossen auf das Thema eingehen.Natürlich ist es beim Freigeben von Power BI-Artefakten wichtig, dass nicht nur der Sender über eine Power BI Pro-Lizenz verfügt, sondern auch der Empfänger über eine entsprechende Lizenz abgedeckt ist. Hierbei stehen 3 Szenarien zur Verfügung:
Da dieses Thema nicht ganz trivial ist, habe ich das Ganze noch einmal graphisch als Entscheidungsbaum aufbereitet und hoffe, dass dies hilft, die Thematik besser zu durchdringen.
Freigeben in Power BI hat zu einem sehr großen Anteil mit Lizensierung zu tun. Das macht die Sache keineswegs übersichtlicher. Mit dem folgenden Entscheidungsbaum hoffe ich, zu mehr Transparenz beizutragen.
Bis zum nächsten Mal und denk dran: Sharing is caring. Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, dann teile ihn gerne. Falls Du Anmerkungen hast, schreibe gerne einen Kommentar, oder schicke mir eine Mail an lars@ssbi-blog.de
Viele Grüße aus Hamburg,
Lars
Lars ist Berater, Entwickler und Trainer für Microsoft Power BI. Er ist zertifizierter Power BI-Experte und Microsoft Trainer. Für sein Engagement in der internationalen Community wurde Lars seit 2017 jährlich durch Microsoft der MVP-Award verliehen. Lies hier mehr…
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